Die Welt zu Gast

Es war Donnerstag und natürlich war ich wieder im Zwischenbau zum Champus Campus. P. und ich überboten uns gegenseitig wer wohl die meisten Spekulatius essen könne. Ich hoffte P. würde meine 11 nochmal überbieten und Gott sei Dank er tat es. So musste er sich 12 von den Dingern reinziehen. Haha. Na gut, dafür musste ich ne Runde Kräuter ausgeben. Dann kam ein Anruf von J., sie habe einen Weltreisenden aufgegabelt, der einen Schlafplatz sucht. Und natürlich habe ich ihn aufgenommen. Er war ungefähr mein Alter, kommt aus Rostock, studiert in Greifswald Maschinenbau (weil er mal aus Rostock raus wollte) und war grad 7 Monate unterwegs. Dubai, Japan, Kanada, hauptsächlich USA, Paris, Kopenhagen. Naja für mich klingt das jetzt irgendwie nicht nach einer richtigen Weltreise, erlebt hat er trotzdem viel. Er war sogar mal bei einer Schießerei dabei. Es solle wie im Film gewesen sein. Auto fährt vorbei. Scheibe geht runter. RaTaTaTaT. Bock auf feiern hatte er leider nicht, also hab ich ihn fix nach Hause gebracht und dann wieder zurück in den Bau. Als ich am nächsten Tag um 10:00 aufgestanden bin, hat er immer noch wie ein Fels geschlafen, aber mein Portmonee war verschwunden. Nichts desto Trotz bin ich nach der Arbeit mit einer Couchsurferin aus Berlin einen Kaffee trinken gewesen. Sie wollte nur mal ans Meer, war aber ganz angetan von unserer Hansestadt. Und meine Geldbörse habe ich auch wieder gefunden. Sie lag versteckt unter der Heizung. Ist wohl beim Hose trocknen rausgefallen. Das Fallen der Steine von meinem Herzen muss bis über die Stadtgrenzen hinaus zu hören gewesen sein.