Sonntag, 1. November 2009

Insel der Baumstämme


Ein Kurztripp nach Stockholm sollte uns unsere ersten Ferien versüßen. Für nur 6€ pro Flug pro Nase ging es von Lübeck nach Stockholm (Skavsta). Allerdings liegt Skavsta bei Nyköping rund 100km von der Hauptstadt entfernt. Trotzdem habe ich alles in allem für 1 Nacht Lübeck und 2 Nächte Stockholm inklusive Hin- und Rückreise von Rostock bis nach Stockholm nur 41€ (+20€ für das Stadtticket) bezahlt. Das kann sich sehen lassen denke ich. Genächtigt haben P. und ich bei Couchsurfern, die sich Gott sei dank noch kurzfristig fanden.
Bevor es allerdings überhaupt los ging, musste ich mit P. in Lübeck ins Krankenhaus. Er hielt es für eine gute Idee die Nacht vor der Abreise im ST durch zu feiern. Doch der Alkohol war da anderer Meinung und lies ihn den Bordstein küssen. 6 Stiche. Aber zum Glück war nichts gebrochen in seinem hübschen Gesicht. Unsere Couch in der Hansestadt stand in einer schönen Dachwohnung im ehemaligen Rotlichtviertel der Altstadt. Aber davon war nichts mehr zu spüren. Wir fanden nur eine einzige Kneipe die uns zusagte "Das Alternativ", aber selbst die schloss um 23:00 Uhr. Fürs Lübecker Nachtleben gibt es 0 Punkte! Unser Flug am nächsten Tag ging erst 17:00 Uhr. So scheuten wir uns nicht das Holstentor auch von innen zu besichtigen und erhaschten eine kostenlose Führung durch die riesige Marienkirche. Vollgepumpt mit Kultur stiegen wir in den Nachthimmel. Für mich war es mein allererster Flug und es war wunderschön. Die Lichter in der Nacht und über den Wolken erlebten wir nochmals den Sonnenuntergang. Fantastisch!
Erstaunlich leicht fanden wir den Weg zu unserer Couch durchs nächtliche Stockholm nach "Fisksätra". Ein super netter Host erwartete uns schon. Am nächsten Tag besichtigten wir die Altstadt samt königlichem Palast und Parlament. Und was für ein unheimlicher Zufall: wir trafen unsere Mitfahrgelegenheit nach Lübeck!!! Verrückt. Desweiteren besuchten wir das Stadshus, in dem der Nobelpreis verliehen wird, das National Museum und das Nordic Museum. Wir bleiben aber stets draußen und sparten unser Geld für den Eintritt ins Vasa Museum. Die Vasa war ein schwedisches Kriegschiff des Mittelalters, das bereits während ihrer Jungfernfahrt im Hafen versank. Schuld war die zu geringe Beladung. Abends musste wir kurz schlangestehen um einen der Alkoholshops zu betreten. Dort gab es Biere aus vielen Ländern Europas und alle waren mit kleinen Fahnen gekennzeichnet. Britisches geht gar nicht, das belgische und irische schmeckten am besten stellten wir zusammen mit unserem Gastgeber fest, als wir den Abend bei ihm verbrachten und über Schweden, Deutschland, Reisen und aller Hand mehr sprachen.
Alles in allem bin ich etwas enttäuscht von Stockholm. Für eine Hauptstadt ist die Architektur jetzt nicht so umwerfend. Aber die Schönheit der Natur ist wirklich sehenswert!

4 Kommentare:

  1. die Vasa sank nicht aufgrund zu geringer Beladung sondern aufgrund zu hoher... Und diese Beladung war ein zusätzliches Kanonendeck !

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  2. Doch. Sie war nicht schwer genug beladen. "Not enough ballast". Dadurch lag der Schwerpunkt zu weit oben und sie kippte schon bei leichtem Seitenwind. Kanonendecks hatte sie nur 2, wie viele andere Schiffe zu dieser Zeit. Ich war doch im Museum! :)

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  3. Problem war eigentlich ein Fehler in der Konstruktion. Die unteren Kanonenluken lagen zu dicht an der Wasserlinie, also zu tief. In der Tat war aber die zu geringe Zuladung letztlich der Grund des Unterganges. Das Schiff war kopflastig und aufgrund des schlechten Wetters (starker Wind und "hohe" Wellen) beim Auslaufen, neigte sich die Vasa zu sehr zur Seite und Wasser konnte in die zu tief liegenden Luken eintreten. Ratzefatz war das Dinge vollgelaufen und sank noch im Hafen.

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  4. Faisil, du hast natürlich total recht. Das mit den Kanonenluken habe ich bisher verschwiegen, weil es dann spektakulärer klingt, wenn man sagt es seie wegen zu wenig Ballast gesunken. ;)
    Aber danke für die Aufklärung.

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