Freitag, 28. November 2008

Planspiel Saubande

Gestern fand unser Planspiel "Saubande" statt. Das ganze war an den Nationalsozialismus angelehnt und sollte den Schülern zeigen, wie leicht man eienr fremden Macht folgt.
Die Schüler betraten den Jugendclub "Heizhaus" ohne zu wissen was mit ihnen passieren wird. Dann hat der Spielpädagoge - mit einer schwarze Kappe begleitet, so wie wir anderen Spielleiter auch - die Schüler gefragt "Warum sind Sie hier?" "Wie wissen sie nicht, was denn das für ne Ordnung hier?" "Was wollen sie werden? Wie wissen sie noch nicht?" Der hat die 11. Klasse richtig schön eingeschüchtert. Dann hat er bekannt gegeben, dass wir Führungspersönlichkeiten suchen. Jeder bekam einen Ausweis mit altdeutscher Schrift. Man sollte seine Charaktereigenschaften wie Treue, Stolz, Pünktlichkeit von 1-10 bewerten und Schuhgröße und Augenfarbe angeben. Je nachdem gab es Punkte und ein Regelheft mit 5 Regeln, die auswendig gelernt werden sollten. Man kam dann in Gruppen wie Fussvolk, HJ (Heiße Mädchen), NSP (Nationale Saubanden Partei) und den Führungsbunker mit Süßigkeiten und Billiard, Kicker und Tischtennis. Eigentlich sollen die Schüler, wie schon Hunderte vor ihnen, alle Befehle und Aufgaben willenlos ausführen, weil wir so eine starke Authorität austrahlten. In dem wir unsere Zöglinge denunzierten. "Habe ich ihnen erlaubt sich zu setzen?". Auffällige durften auch ins ZK geschickt werden. Keine Sorge, alles lief völlig gewaltlos und ohne Geschrei ab. Außerdem standen wir unter Aufsicht des Spielpädagogen. Aber es kam Alles anders.
Nach 45 Minuten haben die Schüler einen Widerstand formiert und den Führugnsbunker gestürmt und "Saubande raus" brüllend unsere Süßigkeiten geklaut. Sowas hatte der Spielpädagoge auch noch nicht erlebt.
Das Planspiel hat wirklich außerordentlich viel Spaß gemacht und kann ich jedem nur ans Herz legen. Aber natürlich hatte es so seien Macken. Wir konnten den Schülern z.b. nicht drohen. Dadurch verlor das Spiel natürlich an Authentizität, aber bestimmt auch besser so :)

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